29.04.2021
Businessplan: Was gehört hinein?
Wer sich selbständig machen will, benötigt nicht nur eine gute Geschäftsidee. Auch ein Plan, wie diese Idee umgesetzt wird, muss her – der Businessplan. Er liefert eine strukturierte Übersicht über die Geschäftsidee, die Umsetzungsstrategie und die notwendige Finanzierung. Doch was genau gehört in einen Businessplan? Wann macht dieser Sinn und was gibt es hinsichtlich Gliederung und Inhalt zu beachten?
Was ist ein Businessplan?
Der Begriff „Businessplan“ bezeichnet ein Dokument, das zu Beginn einer Selbstständigkeit erstellt werden kann. Es dient als Leitfaden für die spätere Selbstständigkeit und beinhaltet eine strukturierte Zusammenfassung der Geschäftsidee. Ein Businessplan sollte folgende Fragen beantworten:
- Was ist die Geschäftsidee und wie funktioniert sie?
- Wo liegen Stärken und Schwächen?
- An welche Kunden richtet sich die Geschäftsidee?
- Wie ist die aktuelle Marktsituation?
- Wie soll die Geschäftsidee finanziert werden?
- Ist die Geschäftsidee wirtschaftlich?
Wichtig: Die Erstellung eines Businessplans ist weder verpflichtend, noch unterliegt das Dokument formalen Richtlinien. Gründer können frei entscheiden, ob und in welcher Form sie einen Businessplan schreiben.
Erstellung eines Businessplans: Warum macht ein Businessplan Sinn?
EinBusinessplan erfüllt gleich mehrere Aufgaben, welche in der frühen Gründungsphase von großer Bedeutung sind.
Geschäftsidee prüfen
Gründer sind bei der Erstellung eines Businessplans gezwungen, ihre Geschäftsidee sowie die spätere Selbstständigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und kritisch zu hinterfragen. Kann die Geschäftsidee am Markt tatsächlich bestehen? Passt das Vorhaben zu den Zielen der Selbstständigkeit?
Strategien entwickeln
Darüber hinaus beinhaltet der Businessplan wichtige Meilensteine und Arbeitsschritte zur Verwirklichung einer Geschäftsidee. Er hilft bei der schrittweisen Realisierung der Selbstständigkeit. Gründer können im weiteren Geschäftsverlauf außerdem überprüfen, ob die im Businessplan niedergeschriebenen Annahmen und Ziele eingetroffen sind bzw. erreicht wurden.
Finanzielle Mittel generieren
Geldgeber und Projektinitiatoren sollen mithilfe der strukturierten Darlegung der Geschäftsidee und deren Umsetzung davon überzeugt werden, die notwendigen finanziellen Mittel für die Unternehmensgründung zur Verfügung zu stellen. Der Businessplan dient demnach auch als Verkaufsinstrument.
Wann sollte ein Businessplan erstellt werden?
Da der Businessplan bei der Vorbereitung der Selbstständigkeit hilft, sollte dieser optimaler Weise bereits fertig sein, bevor die Selbstständigkeit beim Finanzamt angemeldet wird. Dieser frühe Zeitpunkt ist von Vorteil, denn: Stellt ein Gründer fest, dass er für die Umsetzung seiner Geschäftsidee mehr Zeit benötigt – beispielsweise für Weiterbildungen oder das Knüpfen wichtiger Kontakte – kann die Anmeldung beim Finanzamt entsprechend nach hinten geschoben werden.
Inhalte eines Businessplans: Darauf ist zu achten
Die Inhalte sollten klar und verständlich formuliert sein, damit auch Branchenfremde die Geschäftsidee verstehen. Entsprechend ist auf Fremdwörter und Branchenjargon zu verzichten. Ein seriöser, sachlicher Sprachstil hilft, Argumente glaubhaft zu begründen.
Informationen und Daten zum Markt bzw. Wettbewerb sind sorgsam zu recherchieren und darzulegen. Das Erlösmodell, die Geschäftsstrategien und Maßnahmen zur Kundengewinnung sollten kreativ erarbeitet und sinnvoll hergeleitet sein. Planungsdaten zu Absatz, Wirtschaftlichkeit und Kapitalbedarf sind präzise zu kalkulieren.
Bestandteile Businessplan: Was gehört in den Geschäftsplan?
1. Zusammenfassung
Die Zusammenfassung (engl.: Executive Summary) beschreibt kurz und prägnant die Inhalte des Businessplans sowie die Ziele für die ersten Jahre der Selbstständigkeit. Sie verschafft dem Leser einen Überblick über das Gründungsvorhaben.
2. Gründerpersonen
Nachfolgend sind die Gründerpersonen näher zu beschreiben. Welche Qualifikationen liegen vor? Welche Branchenkenntnisse sind vorhanden? Welche Stärken und Schwächen gibt es?
3. Geschäftsidee
Das Produkt oder die Dienstleistung sind detailliert darzulegen. Die Besonderheit der Geschäftsidee sollte klar herausgearbeitet und die Voraussetzungen für die Vermarktung des Produkts/der Dienstleistung benannt werden.
4. Markt und Wettbewerb
Eine umfangreiche Markt- und Wettbewerbsanalyse ist für einen schlüssigen Businessplan unerlässlich. Wie setzt sich das Kundensegment zusammen? Welche Bedürfnisse haben potentielle Kunden? Gibt es Konkurrenz am Markt?
5. Marketing
Was unterscheidet das Unternehmen von der Konkurrenz? Welche Kosten entstehen durch den Vertrieb? Wie sollen potentielle Kunden auf das Produkt/die Dienstleistung aufmerksam gemacht werden?
6. Organisation und Mitarbeiter
Es ist zu erläutern, wie das geplante Unternehmen hinsichtlich Organisation, Mitarbeiter und Rechtsform organisiert werden soll.
7. Rechtsform
Welche Rechtsform soll das spätere Unternehmen haben und aus welchen Gründen? Lese-Tipp: Unser Ratgeber Rechtsform bei Firmengründung fasst alle wichtigen Informationen zum Thema zusammen.
8. Risiken und Chancen
Mithilfe der Checkliste SWOT-Analyse können Chancen und Risiken der Unternehmensgründung für den Businessplan evaluiert werden.
9. Finanzplan
Wie hoch ist der Eigenkapitalanteil? Welches Fremdkapital ist erforderlich? Welcher Umsatz ist zu erwarten?
10. Unterlagen
Abschließend sind dem Businessplan folgende Unterlagen anzuhängen:
- tabellarischer Lebenslauf der Gründerpersonen
- Entwurf des Gesellschaftervertrages
- Entwurf des Pachtvertrages
- Kooperationsverträge
- Leasingverträge
- ggf. Nachweis über eingetragene Schutzrechte
- Übersicht der Sicherheiten
Rechtsschutztipp
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