06.06.2024
Wie lassen sich Gartenabfälle entsorgen und wo drohen Strafen?

Wohin mit Laub, Ästen und Rasenschnitt aus dem Garten? Vor allem im Frühjahr und Herbst fallen große Mengen Gartenabfälle an, die entsorgt werden müssen. Dieser Artikel erklärt, was zu den Gartenabfällen zählt, wo sie zu entsorgen sind und welche Kosten dabei entstehen.
Was zählt zum Gartenabfall?
Der Begriff „Gartenabfall“ ist in Deutschland nicht gesetzlich definiert. Als Gartenabfälle gelten zunächst alle Abfälle, die bei Gartenarbeiten anfallen. Dies können sein:
- Laub
- Strauch-, Grün- und Heckenschnitt
- Äste und Wurzeln
- Rasenschnitt
- Altholz (dicke Äste, Baumstämme)
Zwar können im Rahmen von Gartenarbeiten auch weitere Abfälle – wie beispielsweise Papier und Pappe – anfallen, diese gelten jedoch nicht als Gartenabfälle im klassischen Sinne.
Spannender Exkurs: Die Rechte und Pflichten von Mietparteien bei der Gartenpflege
Gartenabfälle entsorgen: Wo ist es erlaubt?
Wo und wie Gartenabfälle zu entsorgen sind, hängt von der Art des Gartenabfalls ab. Wir haben Ihnen einen Überblick über die gängigsten Arten der Entsorgung zusammengestellt:
Entsorgung in der Biotonne
Viele deutsche Haushalte verfügen über eine sogenannte Biotonne. Sie ist je nach Bundesland braun oder grün. In der Biotonne dürfen – neben Bioabfällen wie Obst- und Gemüseresten – lediglich folgende Gartenabfälle entsorgt werden:
- Laub sowie Grün- und Heckenschnitt
- Rasenschnitt (ohne Erde)
- kleinere Äste und Wurzeln
Erde, große Baumstämme oder dicke Äste müssen anderweitig entsorgt werden.
Entsorgung im Wertstoffhof
Ist die Biotonne voll oder sollen besonders sperrige Gartenabfälle entsorgt werden, bietet sich der lokale Wertstoffhof bzw. Recylincghof an. Hier können Gartenabfälle – bis zu einer gewissen Menge häufig kostenfrei – abgegeben werden.
Allerdings nimmt nicht jeder Wertstoffhof Gartenabfälle entgegen. Aus diesem Grund sollte im Vorwege erfragt werden, ob der gewünschte Recyclinghof für die Entsorgung von Gartenabfällen ausgelegt ist.
Gartenabfälle abholen lassen
Einige Kommunen bieten eine Grünabfallsammlung an. Hierbei werden Gartenabfällen abgeholt. Wann und wo eine Grünabfallsammlung stattfindet, kann beim zuständigen Bürgerservice erfragt werden.
Darüber hinaus können private Anbieter mit der Entsorgung von Grünabfällen beauftragt werden. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn die kommunale Grünabfallsammlung zu einem ungünstigen Termin stattfindet oder besonders sperrige Gartenabfälle entsorgt werden müssen.
Gartenabfälle kompostieren
Das Kompostieren von Gartenabfällen ist eine bequeme und kostengünstige Alternative zur Grünabfallsammlung. Auf einem Kompost werden Abfälle mit der Zeit zu Humus, der als Dünger für Pflanzen verwendet werden kann. Der beste Platz für einen Komposthaufen liegt im Halbschatten und ist idealerweise einige Meter vom Nachbargrundstück entfernt (Geruchsbelästigung).
Darf man Gartenabfälle verbrennen?
In früheren Zeiten war es Gang und Gäbe, Gartenabfälle zu verbrennen. Da es hierbei jedoch zu einer erhöhten Freisetzung von Feinstaub und Schadstoffen kommt, ist das Verbrennen von Gartenabfällen heutzutage in vielen Kommunen verboten.
Allerdings kann in einigen Gemeinden eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Diese legt genau fest, welche Menge an Gartenabfällen unter welchen Bedingungen verbrannt werden darf. Weiterführende Informationen erteilt das zuständige Bürgerbüro.
Zum Weiterlesen: Wo ist das Grillen erlaubt?
Darf man Gartenabfälle im Wald entsorgen?
Auch die Entsorgung von Gartenabfällen im Wald ist untersagt. Der Grund: Entsorgte Gartenabfälle fördern die Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen und Schädlinge, darüber hinaus können sie den Nährstoffhaushalt des Waldbodens stören.
Gartenabfälle entsorgen: Kosten kennen
Je nach Art des Gartenabfalls und der gewünschten Entsorgung fallen unterschiedliche Kosten an. Bei einer Kompostierung entstehen keine Kosten, die Gartenabfälle werden im heimischen Garten zu einem Haufen aufgeschüttet.
Auch die Entsorgung über die Biotonne ist – mit Ausnahme der Müllgebühren – kostenfrei.
Die Kosten für eine Entsorgung im Wertstoffhof bzw. Recyclinghof variieren von Bundesland zu Bundesland. In einigen Bundesländern – wie beispielsweise Hamburg und Bremen – ist dies bis zu einer gewissen Menge einmal pro Jahr kostenfrei möglich. Erst bei größeren Mengen fallen Gebühren an. Diese liegen zwischen 4 EUR und 60 EUR/m3.
Welche Strafen drohen bei falscher Entsorgung?
Wer seinen Gartenabfälle illegal entsorgt, riskiert eine Strafe. Sie variiert je Bundesland und berechnet sich nach der entsorgten Menge.
Bundesland | Bußgeld (je Eimer) | Bußgeld (je Kofferraum) | Bußgeld (je Lastwagenfuhre) | Bußgeld für höhere Mengen |
Bayern | 10 – 35 EUR | 50 EUR | 80 – 320 EUR | 320 – 1.300 EUR |
Berlin | keine Angabe | keine Angabe | keine Angabe | keine Angabe |
Baden-Württemberg | 10 – 25 EUR | 25 – 50 EUR | 50 – 300 EUR | 300 – 1.500 EUR |
Brandenburg | keine Angabe | keine Angabe | keine Angabe | keine Angabe |
Bremen | 20 – 50 EUR | 50 - 100 EUR | 100 – 500 EUR | 500 – 2.000 EUR |
Hamburg | 50 EUR | 100 EUR | 100 – 500 EUR | 500 – 2.000 EUR |
Hessen | 10 – 20 EUR | 30 – 50 EUR | 50 – 200 EUR | 200 – 1.000 EUR |
Mecklenburg-Vorpommern | 10 – 20 EUR | 40 – 100 EUR | 100 – 500 EUR | 200 – 1.300 EUR |
Niedersachsen | 20 – 40 EUR | 40 – 100 EUR | 100 – 500 EUR | 200 – 1.500 EUR |
Nordrhein-Westfalen | Keine Angabe | 5 – 30 EUR | 50 – 200 EUR | 200 – 820 EUR |
Rheinland-Pfalz | 10 – 25 EUR | 25 – 50 EUR | 50 – 300 EUR | 300 – 1.500 EUR |
Sachsen-Anhalt | Keine Angabe | Keine Angabe | Keine Angabe | Keine Angabe |
Sachsen | 10 – 25 EUR | 25 – 50 EUR | 50 – 200 EUR | 200 – 1.500 EUR |
Saarland | 50 – 200 EUR | 100 – 300 EUR | 100 – 500 EUR | 500 – 2.500 EUR |
Schleswig-Holstein | 5 – 20 EUR | 30 EUR | 50 – 200 EUR | 200 – 800 EUR |
Thüringen | 10 – 20 EUR | 30 – 50 EUR | 50 – 200 EUR | 200 – 1.000 EUR |

Auch beim Verbrennen von Gartenabfällen droht ein Bußgeld – je nach Bundesland i.H.v. bis zu 150 EUR.
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