Was sind Werbungskosten? Diese Ausgaben kann man von der Steuer absetzen

Werbungskostenpauschale: So viel Geld gibt es zurück

Generell können Arbeitnehmende bei der Steuererklärung bequem den sogenannten Arbeitnehmerpauschbetrag in Höhe von 1.230 Euro geltend machen. Doch in vielen Fällen lohnt es sich, Belege wie Rechnungen für Computerteile, Portoquittungen, Schriftwechsel bei Bewerbungen oder Fortbildungs-Teilnahmebestätigungen zu sammeln – so kommen dann schnell mehr als 1.230 Euro zusammen. Denn zu den Werbungskosten zählen viele Einzelposten.

Werbungskosten in der Steuererklärung: Das gehört dazu

Ab wie viel km gibt es die Pendlerpauschale?

Zu den Werbungskosten gehören unter anderem die Fahrtkosten für den Arbeitsweg. Der besteht zwar aus einer Hin- und einer Rückfahrt. Steuerlich geltend gemacht werden kann aber nur die einfache Fahrt – hier bekommt man bis 20 Kilometer Entfernung für jeden Kilometer 30 Cent. Ab dem 21. Kilometer bekommt man sogar 38 Cent.

Bei einem 10 km langen einfachen Weg zur Arbeit können also 3 Euro pro Tag abgesetzt werden, und das bei Vollzeitbeschäftigten für 230 Arbeitstage im Jahr.

Homeofficepauschale: Wann kann man das Arbeitszimmer absetzen

Auch in diesem Jahr wurde wieder viel von zu Hause aus gearbeitet. Angestellte, die regelmäßig oder sogar immer von zu Hause arbeiten, können daher die Kosten wie Strom, Heizung, Versicherung oder die Reinigung von der Steuer absetzen. Um hier Ausgaben als Werbungskosten geltend zu machen, muss das Arbeitszimmer allerdings einige Voraussetzungen erfüllen.

Wann bekommt man die Umzugskostenpauschale?

Bei einem beruflich begründeten Wohnungswechsel kann man alle Kosten vom Umzug absetzen – also zum Beispiel die Rechnungen des Maklers, der Spedition und für die Renovierung. Absetzbar sind sogar die Kosten, die entstehen, wenn zeitweise doppelte Mietzahlungen fällig werden, weil die alte Wohnung eine lange Kündigungsfrist hat.

Welche Aufwendungen für Arbeitsmittel kann man absetzen?

Bücher, Computer, Drucker, Smartphones, Software oder auch Arbeitskleidung, die Angestellte für ihren Beruf anschaffen, können von der Steuer abgesetzt werden. Wenn diese Gegenstände aber teilweise auch privat genutzt werden, wie zum Beispiel ein Handy, sind die Kosten natürlich auch nur anteilig abzugsfähig.

Bekommt man bei Dienstreisen Steuern zurück?

Normalerweise kommen Arbeitgebende für die Bezahlung der Dienstreise voll auf – wenn nicht, können Arbeitnehmende die Kosten für An- und Abreise, das Hotel und auch die Verpflegung steuerlich geltend machen. Dazu gehören selbst kleinere Ausgaben wie das Parkticket oder die Kosten für den Gepäcktransport.

Kann man Bewerbungskosten in der Steuererklärung angeben?

Arbeitnehmende, die einen neuen Job suchen, können die hieraus entstehenden Kosten von der Steuer absetzen. Das geht einzeln mit Quittungen und Belegen für Papier, Mappen und Porto oder auch als Pauschalbetrag für die Bewerbungskosten – für eine digitale Bewerbung werden 2,50 Euro angesetzt, für eine klassische Bewerbung bis zu 15 Euro.

Kosten für Versicherungen und Steuerberatung einreichen

Steuerberatungskosten gelten als Werbungskosten, wenn sie im Zusammenhang mit dem Job der Angestellten stehen – hier können also anteilig Kosten abgesetzt werden. Auch Rechtsschutzversicherungen sind Werbekosten, sofern diese auch das Arbeitsrecht abdecken, und können entsprechend anteilig abgesetzt werden. Steuerberatung und Versicherungen geben über die Anteile gerne Auskunft.

Finanzamt erkennt Werbungskosten nicht an – Was nun?

Sollte das Finanzamt die Steuererklärung in Sachen Werbungskosten nicht oder nur teilweise akzeptieren, gibt es zwei Vorgehensweisen:

• Der Antrag auf Änderung des Steuerbescheids – dieser Antrag, der formlos via Telefon oder E-Mail möglich ist, empfiehlt sich, wenn es nur um eine kleine Änderung im Steuerbescheid geht. Das Finanzamt überprüft dann nur diesen einen Sachverhalt, um den es geht.
• Der Einspruch gegen den Steuerbescheid – nach einem Einspruch überprüft das Finanzamt den kompletten Steuerbescheid. Normalerweise sind etwa zwei Drittel der Einsprüche erfolgreich, doch im schlimmsten Fall kann sich der Steuerbescheid dann sogar zu Ungunsten des Arbeitnehmers verändern.

Wichtig: Für beide Vorgehensweisen gilt eine Frist von einem Monat, um dem Steuerbescheid zu widersprechen. Wenn das Finanzamt den Einspruch ablehnt, können Steuerzahlende Klage erheben – wenn die Rechtsschutzversicherung dieses Vorgehen abdeckt, entstehen keine Kosten außer der vertraglich vereinbarten Selbstbeteiligung.